Gesund schlafen: Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) und moderne Behandlungsmöglichkeiten

Erholsamer Schlaf ist essenziell für unsere Gesundheit und Lebensqualität. Doch für Menschen mit dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist das Ein- und Durchschlafen oft eine große Herausforderung. Die nächtlichen Atemaussetzer, die OSAS auszeichnen, führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Schlafqualität und können langfristig die Gesundheit stark belasten. Erfahren Sie hier mehr über OSAS, seine Ursachen und moderne Behandlungsansätze. Diese ernste Erkrankung sollte von einem harmlosen, aber oft störenden Schnarchen abgegrenzt werden. In allen Fällen ist eine Untersuchung sinnvoll.

Was ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)?

OSAS ist eine häufige Form der Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs wiederholt zu Atemstillständen kommt. Diese entstehen durch eine Verengung der oberen Atemwege, die meist durch die Erschlaffung der Rachenmuskulatur verursacht wird. Die Atemaussetzer führen zu einem plötzlichen Sauerstoffabfall, wodurch das Gehirn den Körper reflexartig aufweckt, um die Atmung wiederherzustellen. Dieser Vorgang kann bis zu mehrere Hundert Mal pro Nacht auftreten, was den natürlichen Schlafrhythmus erheblich stört und die Betroffenen am erholsamen Schlaf hindert.

Ursachen und Risikofaktoren für OSAS

OSAS kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Übergewicht, ein hoher Alkoholkonsum und das Rauchen erhöhen das Risiko ebenso wie bestimmte anatomische Gegebenheiten wie eine vergrößerte Zunge, enge Atemwege oder ein zurückliegender Unterkiefer. Auch genetische Veranlagungen und hormonelle Veränderungen spielen eine Rolle. Das Syndrom tritt häufiger bei Männern auf und nimmt mit dem Alter zu.

Symptome und Folgen von OSAS

Typische Symptome von OSAS sind starkes Schnarchen und nächtliches Aufwachen. Viele Betroffene berichten über häufige Müdigkeit am Tag, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen. Da der Körper durch die Atemaussetzer ständig aus der Tiefschlafphase gerissen wird, fehlt die nächtliche Erholung. Unbehandelt kann OSAS zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und sogar Schlaganfällen führen. Studien zeigen zudem, dass Menschen mit OSAS ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Depressionen haben.

Diagnostik: Wie wird OSAS festgestellt?

Die Diagnose von OSAS erfolgt in der Regel durch eine Schlafuntersuchung. Im ersten Schritt wird oft ein Screening-Gerät zur Messung der nächtlichen Atemfrequenz und des Sauerstoffgehalts verwendet, das zu Hause getragen wird. Bei auffälligen Werten folgt eine Polysomnografie im Schlaflabor, bei der verschiedene Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Atmung und Hirnaktivität während des Schlafs überwacht werden. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Art und Schwere der Schlafapnoe und helfen dabei, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

Moderne Behandlungsansätze für OSAS

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von OSAS, die je nach Schweregrad und Ursache eingesetzt werden:

  1. Gewichtsmanagement und Lebensstiländerungen
    Übergewicht gilt als einer der Hauptfaktoren für OSAS, da das Fettgewebe im Halsbereich die Atemwege zusätzlich verengt. Ein gesunder Lebensstil mit Gewichtsreduktion, regelmäßiger Bewegung und einer bewussten Ernährung kann bei vielen Patienten eine erhebliche Verbesserung bewirken. Auch der Verzicht auf Alkohol, insbesondere vor dem Schlafengehen, und das Einstellen des Rauchens können das OSAS-Risiko deutlich reduzieren.
  2. Positionstraining
    Einige Betroffene leiden vor allem in Rückenlage unter Atemaussetzern. Hier kann ein Positionstraining helfen, das den Schlaf in Seitenlage fördert und so die Atmung verbessert. Spezielle Rückenrucksäcke oder Seitenkissen verhindern das Zurückrollen auf den Rücken und fördern eine stabile Schlaflage.
  3. CPAP-Therapie
    Die kontinuierliche Überdruckbeatmung (Continuous Positive Airway Pressure, CPAP) ist die Standardtherapie bei mittlerem bis schwerem OSAS. Mit einer CPAP-Maske wird während des Schlafs kontinuierlich Luft in die Atemwege gepumpt, um sie offen zu halten. Obwohl die Maske anfangs ungewohnt sein kann, berichten viele Betroffene über eine deutliche Verbesserung der Schlafqualität.
  4. Schienentherapie
    Bei leichteren Formen von OSAS oder wenn die CPAP-Therapie nicht gut vertragen wird, kann eine sogenannte Unterkieferprotrusionsschiene helfen. Diese wird wie ein Zahnschutz im Mund getragen und sorgt dafür, dass der Unterkiefer und die Zunge während des Schlafs in einer Position gehalten werden, die die Atemwege offenhält.
  5. Operative Eingriffe
    In bestimmten Fällen, wenn anatomische Gegebenheiten wie ein schiefes Nasenseptum, Polypen oder vergrößerte Mandeln den Luftstrom einengen, können kleine chirurgische Eingriffe insbesondere die Nasenatmung verbessern. Ausgedehnte Eingriffe am Gaumensegel und am weichen Gaumen werden nicht mehr empfohlen.
    Bei abfallendem Sauerstoffgehalt im Blut kann eine Art Schrittmacher den Zungennerv aktivieren und die Zunge nach vorn ziehen (Nervus-hypoglossus-Stimulation).
    Insbesondere die operative Vorverlagerung des Zungengrundes stellt eine dauerhafte und ursächliche Behandlung des OSAS dar, wodurch in vielen Fällen auch eine Heilung erzielt werden kann. Das Zungengewebe ist an der Unterkieferinnenseite wie an einem Bilderrahmen aufgehängt und befestigt. Eine Vorverlagerung und leichte Kippung des Unterkiefers (Rotations-Advancement) verlagert den Zungengrund nach vorn und erleichtert den Luftstrom im Rachen dauerhaft. Oft wird dieser Eingriff zusammen mit einer Verlagerung des Oberkiefers durchgeführt (bimaxilläre Umstellungsosteotomie). In vielen Fällen kann mit dieser Operation gleichzeitig auch eine ästhetische Verbesserung der Gesichtsästhetik oder auch ein Fehlbiss korrigiert werden. Dies erfolgt meist in Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie (feste Zahnspange).

Warum ist eine frühzeitige Behandlung wichtig?

Unbehandelte Schlafapnoe kann das Risiko für schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Die Tagesmüdigkeit kann auch zu einem erhöhten Unfallrisiko führen. Eine frühzeitige Behandlung sorgt dafür, dass sich das Wohlbefinden verbessert und das Risiko für Folgeerkrankungen minimiert wird. Mit modernen Therapiemöglichkeiten kann die Mehrheit der OSAS-Patienten wieder erholsamen Schlaf finden und ihre Lebensqualität deutlich steigern.

Wir sind für Sie da

In unserer Praxis bieten wir umfassende Diagnostik und individuelle Behandlungspläne für OSAS und andere Schlafstörungen an. Gemeinsam finden wir die beste Lösung, um Ihren Schlaf zu verbessern und Ihre Gesundheit langfristig zu fördern. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und lassen Sie uns die optimale Behandlung für einen gesunden und erholsamen Schlaf entwickeln.