Ein Bericht aus dem DIAKO-Magazin 1/2024 // Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) am DIAKO kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. „In diesem Jahr feiern wir 90 Jahre MKG-Chirurgie am DIAKO und im vergangenen Jahr hatte unsere Praxis ihr 40-jähriges Jubiläum“, sagt Dr. Dr. Marcus Teschke. Er ist einer von vier Partnern der Praxisgruppe „Mund.Kiefer. Gesicht.Bremen“, die neben dem Hauptstandort am DIAKO noch an den Standorten Sternklinik und Bremen-Nord aktiv ist. Vor 40 Jahren gründete der damalige DIAKO-HNO-Oberarzt Dr. Dr. Lür Köper die MKGPraxis am DIAKO, die bis heute zu den großen Praxen dieser Art in Bremen zählt.
Neben den zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen, wurde bis heute ein breites Behandlungsspektrum aufgebaut. Dr. Lanners besitzt eine überregional anerkannte Expertise im Bereich der rekonstruktiven Gesichtschirurgie. Dr. Pinzon und Frau Dr. Dr. Seedorf legen ihren Schwerpunkt auf die dentale Implantologie und bieten Behandlungsmöglichkeiten an, um auch bei ausgedehnten Kieferdefekten oder Kieferatrophien eine Versorgung mit Zahnimplantaten zu ermöglichen. Gelegentlich ist auch dafür eine Operation in Vollnarkose unter stationären Bedingungen vonnöten.
Kollege Henning Gropp hat deutschlandweit eines der größten praxisbasierten Dysgnathiechirurgiezentren (Fehlbisschirurgie) zusammen mit dem Diako aufgebaut, was eine herausragende Leistung war. Dr. Dr. Teschke wird dies weiterführen.
Die Praxis beschäftigt neben den Partnern Dr. François Lanners, Dr. William Yassin Pinzon Assis, Dr. Dr. Iris Seedorf und Dr. Dr. Marcus Teschke insgesamt zehn Ärzte und Zahnärzte sowie 35 nichtärztliche Mitarbeiter, darunter ZFA´s, eine OTA, Rezeptionisten und Bürofachkräfte.
Enge Kooperation mit dem DIAKO
Der Standort am DIAKO zeichnet sich insbesondere durch seine enge Verzahnung mit dem Krankenhaus aus, berichtet Teschke. So können verschiedene Patientengruppen auch stationär behandelt werden. Dazu zählen neben den o.g. Patienten, u.a. multimorbide Patienten mit Zahnproblemen, Patienten mit Gesichtsverletzungen (Traumatologie, Kieferfrakturen etc.) und auch Tumorpatienten.
„Eine enge Verbindung besteht seit der Praxis-Gründung zur DIAKO-HNO. Mit Prof. Di Martino und seinem Team arbeiten wir sehr kollegial und freundschaftlich zusammen, wofür wir sehr dankbar sind. Das betrifft die stationäre Betreuung unserer Patienten aber auch die gemeinsame Behandlung von Tumorpatienten“, berichtet er. Patienten der MKG-Praxis, die mit Tumoren im Mundbereich vorstellig werden, können beispielsweise stationär im DIAKO aufgenommen und behandelt werden. Andererseits profitieren HNO-Patienten von den Kompetenzen der MKG-Praxis, so dass auf deren Expertise in vielen Fällen zurückgegriffen wird.
Die MKG-Praxis am Diako ist Teil des DIAKO-Tumorzentrums. Patienten, bei denen eine systemische Tumorteherapie oder eine Bestrahlung geplant ist, werden typischerweise hier zur Mitbeurteilung vorgestellt.
Gelenkzentrum um MKG-Expertise erweitern
Dr. Dr. Teschke ist im Januar 2023 in der MKG-Praxis als Partner eingestiegen. Er war zuvor 13 Jahre lang als Oberarzt am Universitätsklinikum Bonn tätig. Dort spezialisierte er sich auf die funktionelle Kiefergelenkchirurgie, die er nun auch in Bremen intensiv betreiben möchte. „Natürlich steht bei jeder großen Kiefergelenkchirurgie der Erhalt der Gelenke im Vordergrund“, erklärt er. „Aber ähnlich wie bei künstlichen Knie- oder Hüftgelenken können wir auch Kiefergelenke durch Endoprothesen ersetzen und damit unseren Patienten weiterhelfen. (Diese Operationsmethode hat er zusammen mit den Kollegen in Bonn für Deutschland eingeführt.)
Bei diesen Gelenkersatzoperationen profitieren wir natürlich auch von dem reichen Erfahrungsschatz der orthopädischen Kollegen im DIAKO. Darauf basierend kann ich mir vorstellen, künftig die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter auszubauen“, sagt Teschke. (ls)